1.FC Sonthofen – TSV Kottern 1:1 (0:1)
(von Dieter Latzel)
Keinen Sieger gab es im Allgäuer Derby zwischen dem 1.FC Sonthofen und dem TSV Kottern. Am Ende hieß es 1:1 (0:1) Unentschieden. In dem Nachbarschaftsduell fehlte vor einer stattlichen Kulisse zunächst das Feuer. Erst in der zweiten Halbzeit kam durch die Spannung so etwas wie Derby-Fieber auf. Die ersatzgeschwächten Gäste waren dem Sieg näher.
Für die Hausherren ging es zwar ganz gut los, als Alexander Methfessel in der 3. Minute eine Rudenko-Ecke an die Querlatte geköpft hatte. Dann herrschte aber lange Zeit Flaute im Sonthofer Spiel. Der TSV Kottern hatte bis zur Pause eindeutige Vorteile. Auf der Gegenseite deuteten die Gäste etwas später ihre Gefährlichkeit an. Doch Kai Dusch legte sich den Ball mit der Brust zu weit vor, sodass TW Marco Zettler eingreifen konnte und Mark Nosdrinverfehlte das Sonthofer Tor um einige Meter. Auch Marco Faller machte es auf Sonthofer Seite nicht besser. Doch da war es wesentlich knapper. Dann kam die 34. Minute. Zuerst verhinderte Zettler mit einer Glanzparade bei einem Nosdrin-Knaller den Einschlag, dann traf Kim Paschek nach der folgenden Ecke für seine Farben zur Führung.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Hausherren stärker. Sie waren jetzt präsenter, kamen besser in die Zweikämpfe und drängten auf den Ausgleich. Vor allem die Einwechslung von Kutay Yel und Benedikt Buchberger brachten frischen Wind in ihr Spiel. Mitte der zweiten Halbzeit war es dann soweit. Ebenfalls im Anschluss an eine Ecke, erzielte Kevin Haug das 1:1. Die Partie war jetzt in der entscheidenden Phase. Beide Seiten steckten nicht zurück und wollten den Sieg. In der Nachspielzeit hätte Kai Dusch für die Gäste zum Matchwinner werden können. Zuerst traf er bei einem schnellen Konter die Querlatte und kurz darauf scheiterte er an FC-Keeper Zettler, der für seine Farben das Unentschieden festhielt.
TSV-Coach Frank Wiblishauser sagte in seiner Analyse, dass seine Mannschaft die erste Halbzeit eindeutig in der Hand gehabt habe. „Da waren wir wesentlich mehr am Zug, um das zweite Tor zu machen“. Nach dem Seitenwechsel habe es sich etwas gedreht. „Letztendlich fühlt es sich nicht 100% Rund an. Ganz zum Schluss mit den beiden Chancen, die wir nicht gemacht haben, war mehr für uns drin, als der eine Punkt“.
Sein Gegenüber Benjamin Müller redete gar nicht lange um den heißen Brei herum. „Das war heute kein gutes Spiel von uns. Von Anfang an hatte ich nicht das Gefühl, dass bei meinem Team ein Derby-Charakter aufkam. Die Partie ist so ein bisschen dahingeplätschert“. Er bemängelte vor allem die Unordnung im Umschaltspiel und bei Standards. „Da müssen wir uns vor allem in Durchgang zwei bei Benedikt Buchberger und Kutay Yel bedanken, dass wir wenigsten einen Punkt geholt haben. Das war deutlich zu wenig. Wir hatten uns viel mehr vorgenommen“.
Für Sonthofens Torschütze Kevin Haug war es ein Auf und Ab. „Nach dem Rückstand sind wir bis zur Pause mental in ein richtiges Loch gefallen, da kam von uns gar nichts mehr. Dann hatten wir in Durchgang zwei zunächst die Nase vorn und ganz zum Schluss war der Gegner wieder am Start“.