TSV Landsberg – 1.FC Sonthofen (Samstag)
(von Dieter Latzel)
Der 1.FC Sonthofen (12. Platz/35 Punkte) hat an diesem Samstag mit dem Aufstiegsanwärter TSV Landsberg (3./54) einen richtigen „Auswärts-Kracher“ vor der Brust, bei dem der Aufsteiger nur gewinnen kann. Das Star-Ensemble der Gastgeber ist die Torfabrik der Liga (67 Treffer). Der FCS pfeift aber darauf, will sich nach zuletzt drei Siegen in Folge nicht verstecken und möchte den Favoriten, der mit 43 Gegentoren zwei mehr kassiert hat als Sonthofen, kräftig ärgern.
Grund für den Optimismus im Sonthofer Lager sind die Auftritte der Oberallgäuer nach der Winterpause. Leistungskurve und Punktausbeute zeigten kontinuierlich nach Oben und können sich sehen lassen. In der Formtabelle, wo die letzten fünf Partien gewertet werden, sprangen vier Siege heraus. Damit katapultierte sich der FCS in dieser Statistik vom zuvor letzten Platz an die Spitze. Die Truppe von Trainer Benjamin Müller ist also derzeit in der Bayernliga das formstärkste Team. Dies wurde nur möglich, da alle dazugelernt haben und sich keiner zu schade war, in bestimmten Spielszenen auch einmal sogenannte Drecksarbeit zu verrichten. Die Mannschaft ist noch näher zusammengerückt. Der Glaube an die eigene Stärke ist nach den jüngsten Erfolgen in den Köpfen der Spieler gewachsen. Ob das letztendlich ausreichen wird, um in Landsberg was zu holen, wird sich zeigen. In jedem Fall dürfte es aber für die Oberallgäuer eine interessante Standortbestimmung darstellen, aus der bei einem guten Abschneiden viel Kraft für den Abstiegskampf geschöpft werden kann.
Laut Kapitän Manuel Wiedemann hätten die letzten Landsberger Ergebnisse gezeigt, dass sie nicht unschlagbar sind. „Zudem haben wir schon in Heimstetten bewiesen, dass wir es drauf haben und auch mal einen sogenannten Großen schlagen können. Unsere Form stimmt. Wir haben einen guten Lauf und können uns auf das Spiel freuen“. Wiedemann weiß, dass der Gegner technisch sehr beschlagen ist und Fußball spielen will. Das komme dem FCS entgegen. „Wir möchten auch spielerische Lösungen suchen und sind nicht chancenlos. Kirchanschöring hat es letzte Woche beim 1:0 Erfolg vorgemacht“.
Auch Kutay Yel bekräftigt, dass alle Vollgas geben werden, wie beim jüngsten 4:0 Sieg gegen Dachau. „Ich hoffe, dass wir uns Chancen erarbeiten können, vor dem gegnerischen Tor zum Abschluss kommen, dabei eiskalt sind und in Führung gehen. Dann muss man uns erst mal schlagen. Klar sind die Hausherren Favorit und wir als Aufsteiger der Underdog. Wir wollen aber spielerisch sowie körperlich dagegenhalten und werden versuchen mitzuhalten“. Der 1.FC Sonthofen sei derzeit richtig gut drauf. Das spiegelt sich auch in den Trainingseinheiten wieder. „Da ist die Stimmung ebenfalls bombastisch“.
Der größere Druck lastet also auf dem TSV Landsberg. In der momentanen Tabellenkonstellation täte dem Dritten jeder Punktverlust weh. Der meistgehandelte Aufstiegsaspirant ist nur so gespickt mit Akteuren die schon höherklassig gespielt haben und hat enorm viel Qualität im Kader. Prunkstück ist deren Offensivabteilung. Mit dem führenden der Bayernliga-Torschützenliste Nico Kager (19 Treffer), Spieler-Trainer Sascha Mölders (9) und dem in der Winterpause verpflichteten Lorenz Knöferl (1) stehen gleich drei ehemalige Ex-Profis von 1860 München in deren Angriff. Auch Mittelfeld-Ass Daniel Leugner trug schon mal das Trikot der Münchner Löwen und des FC Augsburg. Das Hinspiel ging mit 3:0 an Landsberg. Die Partie hätte aber damals auch einen anderen Verlauf nehmen können, wenn Sonthofen vor der Pause effektiver mit seinen Torchancen umgegangen wäre.
Interessierte Fans können den FCS mit dem Bus ab 11.15 Uhr vom Parkplatz der Firma RS-Getriebe begleiten.