1.FC Sonthofen – SV Heimstetten (Samstag)
(von Dieter Latzel)
Glaube versetzt ja bekanntlich Berge – den Glauben an die eigene Stärke haben die Bayernliga-Kicker des 1.FC Sonthofen (17. Platz/4 Punkte) trotz der Misserfolge noch nicht verloren und gehen am heutigen Samstag um 14.00 Uhr voll motiviert in den „Krisengipfel“ mit dem ebenfalls schwächelnden SV Heimstetten (15. Platz/5 Punkte). Beide Mannschaften haben eine lange Niederlagenserie hinter sich. Das „Kopf-Kino“ könnte bei den Akteuren eine entscheidende Rolle spielen, in dem vor allem Nervenstärke und geistige Frische gefragt zu sein scheint.
Die Parallelen gleichen sich. Beide Mannschaften haben seit Wochen schon nicht mehr gepunktet. Heimstetten startete mit einem 4:0 Sieg gegen Ismaning, 2:2 beim TSV 1860 II und 1:1 gegen Erlbach in die aktuelle Saison. Der FCS erreichte zum Auftakt ein 2:2 gegen Nördlingen, verlor 0:3 in Schalding und siegte anschließend 2:0 in Landsberg. Danach gab für die Kontrahenten nichts Zählbares mehr auf der Habenseite. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich.
Bei den Hausherren ging es von vornherein nur um den Klassenerhalt. Die Ausgangslage sieht für die Oberallgäuer derzeit zwar nicht rosig aus, ist aber nicht hoffnungslos. Das Team lieferte eigentlich ganz ordentliche Leistungen ab, belohnte sich aber nicht. Seine Mannschaft sei spielerisch meist auf Augenhöhe mit den Gegnern gewesen, in der Summe seien es allerdings mehrere Stellschrauben, an denen noch gedreht und hart gearbeitet werden müsse, sagt Co-Trainer Rainer Noll. „Ein Schwerpunkt liegt auf mehr Effektivität beim Torabschluss, um den Jungs überhaupt wieder das Gefühl zu geben, wie sich das Geräusch denn anhört, wenn der Ball im Netz zappelt. Vor allem müssen wir in der sogenannten „crunch time“, wo es in die entscheidenden Phasen geht, noch zulegen“.
Seine Rot-Sperre abgesessen hat Phillip Simon. Der technisch beschlagene Außenverteidiger ist froh wieder mit dabei zu sein. Nur von außen zuzuschauen sei nicht sein Ding. Simon weiß, dass die kommenden Aufgaben immer schwieriger werden. „Zuletzt haben wir es versäumt, gegen die direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt zu punkten. Aber irgendwann muss der Knoten einfach platzen. Am besten gleich heute“. Seine Mannschaft komme ja zu Möglichkeiten. „Drei vier gute Chancen haben wir jedes Mal, wo man Minimum zwei machen müssen. Wenn da mal was reingehen würde, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass wir so ein Spiel gewinnen“, ist der 24jährige vorsichtig optimistisch.
Der SV Heimstetten, als letztjähriger Vizemeister, hatte mit etlichen Ausfällen seines Stammpersonals zu kämpfen. Das Team von Trainer Roman Langer ist eigentlich eine Spitzenmannschaft, wollte wieder Oben mitspielen und steckt nun tief im Tabellenkeller. Vergangenes Wochenende bei der 0:2 Heimniederlage gegen Schalding-Heining, waren die Gäste aber wieder nahe dran an einem Punktgewinn. Aufzupassen gilt es vor allem auf Jordi Woudstra, der mit 5 Treffern auf Rang zwei der Bayernliga-Torschützenliste steht. Auch Kubilay Celik und Kapitän Lukas Riglewski, der Dreh- und Angelpunkt beim SV ist, sind brandgefährlich.