Du betrachtest gerade FC Pipinsried – 1.FC Sonthofen (Samstag)

FC Pipinsried – 1.FC Sonthofen (Samstag)


FC Pipinsried – 1.FC Sonthofen (Samstag)

(von Dieter Latzel)

Jetzt gilt’s, wenn es für den 1.FC Sonthofen (15./16) in der Bayernliga-Süd nach der langen Winterpause wieder um Punkte geht. Die Formkurve der Kreisstädter stieg zuletzt deutlich an. Die Spieler fiebern dem Start entgegen und scheinen bereit. Gegner ist am heutigen Samstag um 14.00 Uhr auswärts kein geringerer als der FC Pipinsried (6./33). Sonthofen kommt bei dem ambitionierten Aufstiegsanwärter zwar nicht über die Außenseiterrollehinaus, hat aber angekündigt alles in die Waagschale zu werfen, um zu punkten.

Beim FCS hat es in der spielfreien Zeit kaum Veränderungen gegeben. Aus Sicht von Sportleiter Andreas Fink sollte der aktuelle Kader stark genug sein, um die Liga zu halten. Im Winter sei es immer schwierig neue Spieler zu verpflichten, die auch zur Mannschaft passen. Zudem sei die Stimmung im Team richtig gut und die Jungs hätten einen super Zusammenhalt, sodass es nicht notwendig war, auf dem Transfermarkt auf Biegen und Brechen einen Schnellschuss zu tätigen. Neben dem neuen Co-Trainer Dennis Marquardt konnte als echter Neuzugang nur Stürmer Taras Matviichukvom FC Immenstadt vermeldet werden.  Zudem wurde von den eigenen A-Junioren Offensivtalent Marc Lorenz hochgezogen. Mit Defensivspezialist Benedikt Buchberger kehrt ein Langzeitverletzter zurück. „Somit haben wir letzten Endes drei Spieler mehr zur Verfügung als noch zum Ende der Vorrunde“. Fink denk, dass der Kader nun gut genug aufgestellt ist, um zuversichtlich in die Rückrunde zu starten und das große Saisonziel Klassenerhalt zu schaffen.

 

Zur aktuellen Lage stellten wir auch Spielertrainer Andreas Hindelang, Co-Trainer Dennis Marquardt sowie Torwart und Vize-Kapitän Marco Zettler einige Fragen:

 

1) Lehren aus der Hinrunde vor der Winterpause, was muss sich ändern und wie wollt ihr die Kurve kriegen?

Hindelang: Wir waren teilweise zu naiv und zu grün, haben zu viele eigene Fehler fabriziert, die uns dann die Spiele gekostet haben. Das ist ein ganz entscheidender Punkt, den wir in der Rückrunde abstellen müssen. Wir haben einen Plan, den wir umsetzen wollen und sind alle noch enger zusammengerückt. Hilfreich dürfte es auch sein, dass wir im Trainerteam mit „Bomber“ Dennis Marquardt wieder breiter aufgestellt sind. Wir ergänzen uns optimal.

Marquardt: Ich denke man muss nur die Tabelle anschauen. Wir haben 20 Tore (die drittwenigsten) geschossen und 40 Gegentore (die drittmeisten) bekommen. Das sind die wichtigsten Ansatzpunkte in der Analyse. Wir wissen was wir zu tun haben!

Zettler: Wir hatten auch in der Hinrunde einige sehr gute Spiele, haben es nur häufig nicht über 90 Minuten durchgezogen, oder einfache Fehler gemacht und definitiv zu viele Tore kassiert. Dort setzen wir an und wollen unsere Stärken besser einbringen und Schwächen abstellen und reduzieren.

2) Was hat man in der langen Winterpause gemacht (nur Freizeit oder gab es Aufgaben zu erledigen)?

Hindelang: Alle haben einen Fitnessplan erhalten, wie sich die Spieler mit individuellen Läufen auf den Trainingsstart vorzubereiten hatten.

Marquardt: Die Spieler mussten erstmal den Kopf ein bisschen freibekommen. Einfach auch mal andere Dinge tun und sich mit anderen Sachen beschäftigen. Anfang des Jahres haben wir dann aber schon gemerkt, dass die Jungs wieder bereit sind. Individuell wurde die Grundlage für die Vorbereitung geschaffen. Körperlich werden wir absolut bereit sein.

Zettler: Vor dem offiziellen Trainingsstart waren individuelle Laufeinheiten angesagt. Nach der nicht zufriedenstellenden Hinrunde war sich allerdings jeder der Situation bewusst und hat nach ein paar freien Tagen eigenverantwortlich an seiner Fitness gearbeitet.

3) Wie verliefen die 5wöchige Vorbereitungszeit und die Testspiele?

Hindelang: Wir sind absolut positiv gestimmt, was die ganze Vorbereitung betraf. Die Spieler haben wahnsinnig gut mitgezogen. Zuerst mal haben wir fitnesstechnisch den Hebel angesetzt und alle auf Vordermann gebracht. Die Testspiele verliefen zunächst teils etwas durchwachsen (2:3 gegen Weiler, 1:4 in Ravensburg, 3:2 gegen Niso). Umso mehr wir hinten rausgekommen sind, desto besser ist es geworden. Vor allen in den letzten beiden Partien, beim 3:0 gegen Erkheimund der 3:1 Generalprobe gegen den SC Münster, waren wir als Trainerteam schon sehr zufrieden.  

Marquardt: Die Einheiten waren von Tag eins richtig gut! Die Intensität war sehr hoch. Alle kennen das Ziel. In den ersten Testspielen ging es darum, Minuten zu sammeln. Wir im Trainer-Team haben den Jungs ganz klar vermittelt, was wir erwarten und wie wir es vor allem spielerisch angehen wollen. Jeder kennt den Plan.

Zettler: Am Alpenrand haben wir in den Wintermonaten meist mit Schnee und eisiger Kälte zu kämpfen. Das ist schon ein Nachteil gegenüber der Konkurrenz. Allerdings versuchenwir immer das Beste daraus zu machen. Erst war die Fitness ein großes und wichtiges Thema und dann im Trainingslager die taktischen Abläufe und Feinheiten. Wir haben auch in den ersten Testspielen wieder unsere Schwächen gesehen und es in den letzten beiden Spielen bereits deutlich besser umgesetzt.

4) Wie war das Trainingslager in Italien?

Hindelang: Das Trainingslager verlief sehr positiv. Ich glaube, das hat die Mannschaft nochmal gebraucht und hat sie richtig zusammengeschweißt. Wir konnten nach der Hinrunden-Analyse an den Sachen, die wir uns vorgenommen haben, wie der Stabilität und den Tiefenläufen, akribisch am Feinschliff arbeiten.

Marquardt: Wir hatten super Bedingungen. Alle haben voll mitgezogen. Mit den Verletzten und angeschlagenen Spielernkonnten wir individuell arbeiten. Die Einheiten waren intensiv und gut. Auch die Feinheiten kamen nicht zu kurz. Natürlich war es für das Gefüge sehr wichtig. Die Mannschaft war vorher schon eine Einheit und ist jetzt nochmal viel enger zusammengerückt.

Zettler: Das Trainingslager war ein absoluter Erfolg. Die Stimmung und Trainingseinheiten waren überragend und geben einem ein sehr gutes Gefühl für die Punktspiele. Leider waren einige Spieler angeschlagen.

5) Ist die Generalprobe gelungen?

Hindelang: Zum Ende des Trainingslagers gab es noch einen letzten Test. Gegner war mit dem SC Münster ein starker österreichischer Viertligist. Da hat man schon viel von dem gesehen, was wir uns vorgenommen haben. Die Partie haben wir trotz zahlreicher Trainingseinheiten und schweren Beinen, mit 3:1 gewonnen. Das hat uns nochmal einen richtigen Schub gegeben, denn wir wurden richtig gefordert.

Marquardt: Wir konnten sehr schnell mit 2:0 in Führung gehen. Der Gegner kam mit einem Elfer auf 2:1 ran. Danach waren wir trotz der vielen Einheiten, die wir die Tage zuvor hatten, spielbestimmend und konnten in der zweiten Hälfte noch das 3:1 machen.

Zettler: Die erste halbe Stunde war überragend, wir hatten dann bis zur Halbzeit aber einen kleinen Durchhänger, wo wir auch das Gegentor kassierten. In der zweiten Hälfte waren wir jedoch wieder sehr souverän und haben es super runtergespielt. Nach dem 3:1 hatten wir noch weitere Großchancen um höher zu gewinnen. Das war ein toller Trainingslager-Abschluss.

6) Wie ist die Mannschaft vor dem Rückrundenauftakt in Pipinsried drauf, gibt es verletzte?

Hindelang: Von der Personallage her läuft es ganz gut für uns. In Pipinsried stehen fast alle Spieler zur Verfügung. Auch Benedikt Buchberger ist ja in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.

Marquardt: Die Mannschaft ist bereit für Pipinsried. Wir sind absolut im Soll und haben unsere Hausaufgaben erledigt. Personell entspannt sich die Lage und wir können aus dem Vollen schöpfen.

Zettler: Wir werden eine starke Start-Elf ins Rennen schicken, die alles geben wird, um mindestens einen Punkt zu holen.

7) Wie wollt ihr die schwere Aufgabe in Pipinsriedangehen und wie bewertet ihr die Erfolgsaussichten?

Hindelang: Punktspiele sind nochmal eine andere Hausnummer. Da muss es jedem Einzelnen gelingen den Schalter umzulegen und von Beginn an zu 100 Prozent da zu sein. Wir sind auf einem guten Weg und den wollen wir auch in Pipinsried umsetzen.

Marquardt: In der Bayernliga gibt es keine einfachen Aufgaben. Der Gegner hat sich im Winter nochmals verstärkt, was zeigt, wie hoch ihre Ambitionen sind. Die Hausherrensind individuell wie im Gefüge sehr gut aufgestellt. Für uns heißt es, bei uns zu bleiben und unsere Aufgaben zu erledigen. Wenn uns das gelingt, bin ich sehr optimistisch. Wir wollen in jedem Spiel was mitnehmen.

Zettler: Wir spielen wahrscheinlich auf Rasen, was das ganze natürlich zu einem Kampfspiel machen wird. Wir wollen hinten kompakt stehen und auf jeden Fall die Null halten, nach vorne haben wir definitiv auch schon einige Ideen das ein oder andere Tor zu schießen. Ich bin vor allem nach dem Trainingslager sehr zuversichtlich, dass wir erfolgreich in die letzten Spiele starten und unser Ziel, direkter Klassenerhalt, schaffen.

 

Für interessierte Fans besteht vom Parkplatz der Firma RS-Getriebe um 9.30 Uhr mit dem Bus eine Mitfahrgelegenheit.