1.FC Sonthofen – SV Kirchanschöring (Samstag)
(von Dieter Latzel)
Nervenschlacht zum Schluss. Im letzten Spiel des Jahres treffen am heutigen Samstag um 14.00 Uhr in der Sonthofer Baumit-Arena der heimische FCS (12./23) und der SV Kirchanschöring (14./19) aufeinander. Die Kontrahenten waren beide in den vergangenen Wochen nicht gerade von Erfolg verwöhnt. In diesem sogenannten Sechs-Punkte-Krimi könnte die mentale Stärke eine entscheidende Rolle spielen.
Für Sonthofen wie für die Gäste zählt im Kampf um den Klassenerhalt in der Bayernliga-Süd jeder Punkt. Die Hausherren haben in der Tabelle zwei Plätze und vier Zähler Vorsprung auf den Gegner und stehen noch über dem ominösen Strich. Die Kreisstädter haben aber auch schon ein Spiel mehr absolviert. Um das Poster auf die Relegationszone sowie Kirchanschöring auf Distanz zu halten und mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen, wäre ein Sieg eminent wichtig, meint FCS-Coach Benjamin Müller. „Wir wollen uns an das zeitweise sehr gute Gefühl, das wir in der aktuellen Bayernliga-Saison hatten, erinnern und es heute bestätigen“. Fakt sei zudem, dass sich sein Team als Mannschaft nochmal richtig sammeln müsse, weil die negativen Ergebnisse in den letzten Wochen nicht spurlos an allen vorbei gegangen seien und ziemlich aufs Gemüt gedrückt hätten. Das merke man innerhalb der Mannschaft, aber auch im Trainer-Team. „Zuletzt gegen Erlbach habe ich allerdings gerade in der ersten Halbzeit schon eine deutliche Leistungssteigerung gesehen. Da haben wir einfach gegen einen reiferen Gegner das Nachsehen gehabt“. Müller sei aber auch aufgefallen, dass zuletzt das Spielglück etwas gefehlt habe. Einen Rückstand gelte es in so einem bedeutungsvollenSpiel unbedingt zu vermeiden. „Vom Kopf her müssen wir für die Aufgabe bereit sein“. Müller glaubt, dass beide Mannschaften unter Zugzwang stehen. „Uns ist völlig bewusst, dass wir teilweise mit vielen jungen Akteuren auf dem Platz stehen. Das soll jedoch keine Ausrede sein. Damit haben wir im Teil der Runde unsere Punkte geholt und wollen das nochmal bestätigen“. Vom Kader her sei es in dieser Saisonphase immer schwierig, da die Plätze tief seien und die Verletzungen, wie zuletzt in Erlbach, zunehmen. Das spiele für den FC-Coach aber keine Rolle. „Ganz egal in welcher Formation wir Auflaufen werden. Es ist entscheidend, dass jeder nochmal alles raushaut und für die drei Punkte kämpft, denn die sind eminent wichtig“.
Auch Torjäger Andi Hindelang spricht davon, dass die momentane Situation für den FCS nicht ganz so einfach sei. Unter Anderem fehle es etwas an der Intensivität, die sein Team in vielen Spielen ausgezeichnet habe. Selbstverständnis und Selbstvertrauen, um Sachen zu lösen beziehungsweise einfach Fußball zu spielen, scheinen etwas abhandengekommen zu sein. Der Goalgetter spricht von einer gefühlten Blockade. Nicht was das Thema Fitness betreffe „Fußball ist halt auch sehr viel Kopf-Sache“. Hindelang weiß, dass sich seine Mannschaft für diesen letzten Auftritt zusammenreißen wird. „Da muss eine Leistungssteigerung her, denn es geht nochmal um Alles. Allerdings sollten wir nicht zu viel grübeln, dass es klappen muss. Einfach rausgehen und mit 150% sowie den Basics – Zweikämpfe, Engagement, Leidenschaft und Team-Geist – versuchen das Spiel auf unsere Seite zu lenken“. Wenn die Leichtigkeit momentan etwas fehle und andere Mittel momentan nicht so funktionieren, muss man es halt mit diesen Tugenden hinbekommen. Der Torjäger hofft, dass das allen klar ist.