1.FC Sonthofen – TSV 1860 München II (Samstag)
(von Dieter Latzel)
Zeit der Ausreden ist vorbei. Der 1.FC Sonthofen (15./7)will den Löwen die Zähne zeigen. Die Kreisstädter müssensich zwar mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen, ihnen ist aber nicht Bange, wenn die Löwen kommen. Am heutigen Samstag um 14.00 Uhr wollen die Hausherren in der heimischen Baumit-Arena ihr Herz in die Hand nehmen und gegen den vermeintlich übermächtigen Favoriten mutig auftreten, denn die Profi-Reserve des TSV 1860 München (6./18) ist klarer Favorit.
Die Aussichten der Oberallgäuer haben sich nach dem 0:2 letzte Woche in Ismaning wieder eingetrübt. Die Aufgaben werden nicht einfacher. Jetzt geht es bis zum Ende der Hinrunde nur noch gegen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte. Den Anfang macht das heutige Spiel gegen die Sechziger. Eine top ausgebildete blutjunge Truppe, die bis jetzt schon großes geleistet hat und seit dieser Saison von Felix Hirschnagl trainiert wird. Als einziger Routinier sorgt Alexander Benede Aquayo, der letztes Jahr noch beim Ligakonkurrenten TSV Landsberg auflief, für die nötige Stabilität im Abwehrbereich. Im Team stehen auch die Söhne von Miroslav Klose. Die Zwillinge Luan und Noah vom Weltmeister aus dem Jahr 2014 spielen wie der Vater natürlich im Sturm. Für den FCS wird es eine große Herausforderung werden, gegen diese technisch versierte Mannschaft Stand zu halten. Ob es denn wieder ein lehrreiches Spiel werden könnte, sagt Sonthofens Spielertrainer Andreas Hindelang, dass die sogenannte „Lehrphase“ am 12. Spieltag abgeschlossen sein sollte. „Wenn ein Drittel der Saison vorbei ist, gibt es für individuelle Fehler einfach keine Ausreden mehr“. Damit müsse sich jeder auseinandersetzen und es in Zukunft besser machen. „Wir haben in der vergangenen Trainingswoche zudem die Zügel angezogen und an unserer defensiven Stabilität gearbeitet, denn wir kriegen einfach zu viele Gegentore“. Nach Meinung von Hindelang habe auch sehr viel in dieser Liga damit zu tun, wie man in den Tag reinstartet. „Es ist oft Tagesformabhängig. Gefühlt kann wirklich jeder jeden schlagen. Man muss es halt auf den Platz bringen. Das ist unsere Aufgabe als Trainer“. Vor allen Dingen müsse es einfach mal gelingen von der ersten bis zur letzten Minute ein konstantes Spiel abzuliefern und Stabilität in die Auftritte zu bringen. Daran gelte es zu arbeiten und auch auf den Platz zu bekommen. Ausreden helfen in der jetzigen Situation nicht mehr weiter. „Wir brauchen Punkte. In meiner Mannschaft steckt wesentlich mehr, als sie bis jetzt auf den Platz bringt. Das ist die Hauptthematik an der es zu arbeiten gilt“, so Hindelang.
Für Offensivakteur Musa Youssef wäre es eine ganz tolle Sache, wenn der FCS am Ende nicht mit leeren Händen dastehen würde. Der Sommer-Neuzugang hatte am vergangenen Montag Geburtstag und würde sich über ein nachträgliches Geschenk in Form von Punkten natürlich freuen. „Wir werden gegen diese technisch versierten Spieler natürlich viel Laufen müssen. „Wenn wir als Team geschlossen arbeiten, stabil Verschieben und unsere Ordnung einhalten, sowie Vorne die Dinger machen und hinten endlich mal nichts zulassen, könnten unsere Chancen steigen“, ist sich der 23jährige sicher.